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Der Zeitstrahl ist zerbrochen

by Geigerzaehler

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Dystopia 03:09
Jedes Wort von dir wird verstanden jede Bewegung wird registriert ist das nötige Kleingeld vorhanden wird automatisch ein Frühstück serviert ob mit Fleisch, vegan, vegetarisch die Maschine, die weiß Bescheid sie verursacht keine weiteren Kosten und steht immer für Dich bereit Welcome to Dystopia Dystopie ist wunderbar Die Maschine, die wird dir sagen wenn du aßest zu viel Kalorien sie weiß auch was ist von Bedeutung und was ist nur ein sinnloser Spleen die Maschine sagt, du musst dich bewegen die Maschine, die weiß auch wohin erst zu Fuß und dann in deinem Leben die Maschine, die gibt dir erst Sinn Welcome to Dystopia Dystopie ist wunderbar Die Maschine nimmt dir jede Entscheidung du lebst wie ein kleines Kind so wie alle Menschen um dich herum auch Kinder der Maschine sind und die Maschine, die kann auch strafen nimmst du ihre Weisheit nicht an dann fällst du aus der Gesellschaft und kommst nie mehr irgendwo an Welcome to Dystopia Dystopie ist wunderbar Und bist du einmal gestorben lebst du in der Maschine fort denn die Maschine trägt deine Daten an jeden beliebigen Ort genau wie die Daten der Andern so wichtig bist du auch wieder nicht denn du bist nur eine Nummer die Maschine, die ist das Licht! Welcome to Dystopia Dystopie ist wunderbar Welcome to Dystopia Dystopie ist jetzt schon da!
3.
Agonie 00:35
Agonie, Agonie bleiern steht sie, stark wie nie Agonie, Agonie grau die Häuser, grau wie Sie Agonie, Agonie die der Erstarrung Flügel verlieh Agonie, Agonie Agonie, Agonie Agonie, Agonie!
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Der Zeitstrahl Der Zeitstrahl ist zerbrochen der Zeitstrahl ist einfach kaputt vom Zeitstrahl ist nichts mehr übrig der Zeitstrahl ist einfach nur Schutt Es sollte doch irgendwann Kommunismus geben wo alle nach in Glück und Freiheit leben und arbeiten nach Bedürfnis und Fähigkeit in der guten, in der neuen Zeit Der Zeitstrahl ist zerbrochen der Zeitstrahl geht einfach zurück er blieb stecken in der Gegenwart aber wo ist das Versprechen auf Glück Nach der Urgesellschaft die Sklaverei wir sind alle so froh, das ist lange vorbei dann über Feudalismus und Kapitalismus durch den Sozialismus zum Kommunismus morgens fischen und abends Bücher lesen es wäre doch alles so schön gewesen Der Zeitstrahl ist zerbrochen der Zeitstrahl wird so schnell verdrängt die Schule heißt noch Erich Weinert doch der Zeitstrahl ist längst abgehängt Filmchen: https://www.youtube.com/watch?v=j9AsroeKthg
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Die Fee 03:02
Eine gute Fee aus dem Märchen aus einer anderen Zeit eine Fee mit Wunderkräften ein Fabelwesen mit schützender Hand eine Fee aus einem anderen Land Eine Fee aus der Zukunft im Hier und Jetzt all das Grau wird mit ihrem Zauber benetzt wie mit Tautropfen draußen im Morgenlicht das sich wunderlich wandelt, funkelt und bricht Die Fee nimmt dich freundlich an ihre Hand und führt dich sanft in ein anderes Land wo Coca Cola läuft aus dem Wasserhahn wo jeder, was er will, auch kaufen kann wo Milch und Honig fortwährend fließt und jeder glücklich lächelnd die Waren genießt schnell gekauft und aufgerissen und dann gleich wieder weggeschmissen vergessen, wieder neu erstanden was man sucht, sofort vorhanden so schön verpackt und voller Glanz die Freiheit lädt uns ein zum Tanz Eine Fee aus der Zukunft im Hier und Jetzt all das Grau wird mit ihrem Zauber benetzt wie mit Tautropfen draußen im Morgenlicht das sich wunderlich wandelt, funkelt und bricht Eine gute Fee aus dem Märchen aus einer anderen Zeit eine Fee mit Wunderkräften ein Fabelwesen mit schützender Hand eine Fee Aus einem anderen Land
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Privilegien 01:48
Die Privilegien in der Zone waren bescheiden trotzdem konnte man sie nicht leiden der Sozialismus mit menschlichem Antlitz wohnte jedenfalls nicht in Wantlitz Im Vergleich zum Westen war das zu Lachen wegen einem Videorecorder so nen Aufriss zu machen doch in der Gleichheit der Proklamierten hasste man zu Recht - die Privilegierten Heute würde ein Direktor einer Fabrik nicht in nem Bungalow wohnen, sondern ganz schick in der Vorstadtvilla mit gigantischem Zaun das zu hinterfragen, würde sich niemand mehr traun
8.
In der Zone, in der Zone wo ich glücklich bin und wohne wo Pioniere Fahnen schwenken alte Helden vorwärts denken In milden Schleifen aus den 20er Jahren wo sie Kämpfer für die gute Sache waren wir sollen ihr zukünftiges Ebenbild sein die Schuhe aber, sind uns zu groß und zu klein sie wollen nicht passen, weshalb wissen wir nicht im Fernsehen immer dasselbe Gesicht in Farbe jedenfalls, das Bunt ist schwarzweiß und ist da drüben, wie jeder weiß doch hier ist hier und Vaterland sozialistisch, geachtet, anerkannt In der Zone, in der Zone an deren Rand ich immer noch wohne wo alte Helden für uns dachten wir über alte Helden Witze machten hier war hier und Vaterland sozialistisch, geachtet, anerkannt anerkannt, Vaterland Vater, Vater, Vater, Vaterland
9.
Rote Phrasen in den Reden brauner Staub unterm Radar die Neue Zeit ist fast für jeden vergessen ist was früher war Die Neue Zeit hatte Blessuren war nicht mehr neu und schon kaputt und zeitlos tickten Kirchturmuhren da unten Staub und brauner Schutt Die braunen Sprüche die betrunken gelallt am Abend in der Stadt sind gleich im Boden dann versunken wo niemand sie gehöret hat Die Neue Zeit - schon längst zerfallen ein toter Fisch im toten Fluss und laut hört man sie lallen die Blaue Zeit - mit deutschem Gruß
10.
Welche Revolution könnte es mit dieser Konterrevolution aufnehmen? Welche Revolution wäre in der Lage, nicht nur die grausame Herrschaft zu überwinden, sondern auch ihre erwartbare und erwartbar grausamere Wiederkehr? Mit einem Streich gegen das Alte ist es nicht getan, sie muss es immer zweimal töten. Die Revolution kann Revolution nur sein und bleiben, wenn sie mit der Reaktion rechnet, und noch vor deren Eintreten auf sie zu reagieren beginnt. Die Revolution kann Revolution nur sein und bleiben als (permanente) Konterkonterrevolution. Im Zwang der Entscheidung verdichtet sich die Frage, ob der Bürgerkrieg gewollt oder vorhergesehen wurde, zu einer Nuance. Aber bleibt die Revolution noch Revolution als Konterkonterrevolution, kann sie, unverändert dieselbe, ein zweites Mal auftreten? Oder wird sie sich transformieren, kontaminieren mit Momenten der Konterrevolution? Kann die Revolution nicht siegreich sein nur, indem sie sich der Konterrevolution angleicht, sich in eine ihr ebenbürtige Gewalt verwandelt und, mehr noch, in eine ihr überlegene? Kann die Revolution nicht siegreich sein nur, indem sie die Konterrevolution überholt, sie noch vor deren Eintreffen an Härte und Schnelligkeit, übertrifft? Haben die Bolschewiki also Recht, wenn sie bereits im April 1918 die hierarchiefreie Rätedemokratie in den Armeen wieder abschaffen? Hat Felix Dserschinski Recht, wenn er für die Tscheka entschlossene Leute sucht, »die wissen, dass es nichts Wirksamers gibt als eine Kugel, um jemanden zum Schweigen zu bringen« (Werth, 82)? Tut die Tscheka nicht gut daran, gegen die mindestens fünftausend ehemaligen Lockspitzel und Geheimagenten des zaristischen Geheimdienstes, der Ochrana, die unenttarnt wichtige revolutionäre Posten einnehmen, eine Kampagne der Entlarvung zu starten (vgl. Serge, 113)? Ist Lenin nicht zuzustimmen, wenn er die Abschaffung der Todesstrafe in Zeiten der Revolution als »einen Irrtum, einen unverzeihlichen Fehler und eine pazifistische Illusion« (Lenin, zit. n. Werth, 83) attackiert? Jenem Opernliebhaber Lenin, der es verweigert, noch in die Oper zu gehen, weil er nicht etwas so Schönes sehen kann, während er etwas so Hässliches tut. Ohne Illusion wollen sie sein, die Revolutionäre, ohne Illusionen und Affekte, durch die sie sich selbst am Siegen hindern könnten. Affekte wie Mitleid, Illusionen wie der einer gerechten Revolution. »Glaubt nicht Genossen«, ruft Dserschinski den Kommunistinnen zu, »dass ich nach einer Art revolutionsadäquaten Gerechtigkeit suche. Wir können mit ›Gerechtigkeit‹ nichts anfangen!« (Werth, 71). Und was hätten sie mit revolutionärer Gerechtigkeit anfangen sollen, wissend, dass die konterrevolutionäre Ungerechtigkeit dieser jeder Zeit ein Ende bereiten können würde? Hatten sie unter den von ihnen nicht gewählten Bedingungen eine andere Wahl als die, sich »Entschiedenheit und Härte« anzutrainieren, Gnadenlosigkeit und Kälte, um als Revolutionäre das durchstehen zu können, was sie als Kommunistinnen nicht durchstehen wollen können? Ja – sagen die Kronstädterinnen. Sie verhaften fast niemanden, vollstrecken nicht eine einzige Exekution und üben keine Rache. Statt zum Angriff überzugehen, so lange ihnen die Zeit dafür noch bleibt, suchen sie das Gespräch, statt sich strategisch sinnvoller Festungen zu bemächtigen, beharren sie darauf, dass »ein wirklicher Kommunist niemandem seine Ideen aufzwingen soll« (Iswestija Nr.4, Volin, 78). Auf die moralische Kraft der Revolution vertrauen sie und auf die Überzeugungskraft ihrer Argumente, die sie als Radiobotschaften verbreiteten. Aber während die Kronstädterinnen jedes Flugblatt der Bolschewiki, so verleumderisch es auch gewesen sein mag, in ihrer eigenen Zeitung nachdrucken, verheimlichen die bolschewistischen Medien alle Verlautbarungen Kronstadts und verbreiten stattdessen ganz gezielt die Lüge, es handele sich bei den Revolutionären um weiße Saboteure, deutsche Spione. Auf die Verhaftung zweier kommunistischer Kommissare reagieren die Regierungskommunistinnen, indem sie die Familien der Kronstädterinnen als Geiseln nehmen. Die unter dem Schutz der Parlamentärsflagge stehenden Verhandlungsdelegationen empfangen sie – das mögen sie selbst von den weißen Offizieren gelernt haben (Reed, 258) – mit Kugeln. Und noch die Besiegten, noch die ins nahe Finnland Geflohenen locken sie, Jahre später, mit dem Versprechen einer umfassenden Amnestie wieder nach Russland, nur um sie ohne zu zögern in den Zwangsarbeitslagern verschwinden zu lassen. Was ließe sich daraus, wenn aus diesem Gemetzel irgendetwas zu lernen wäre, für ein zukünftiges Kronstadt lernen? Aus "Gestern Morgen" Bini Adamczak https://www.edition-assemblage.de/buecher/gestern-morgen/
11.
Zwischen Stalinbauten und Neubaublocks da lag sie tonnenweise vorm Altbau und in engen Gassen - frische Hundescheiße FRIEDRICHSHAIN, du Proletenbezirk warst die Kloake von Berlin nirgendwo war sie so gut wie hier - latschten wir alle rin Köterkacke, Köterkacke, prickelnd würzig fein Köterkacke, Köterkacke hier in Friedrichshain Zwischen Ruinen und Yuppikneipen, in jedem Straßenzug vor Mülltonnen und auf engen Gassen, davon kriegte ich nie genug manchmal auf der Nachtpatrouille trat ein blödes Bullenschwein in einen großen dunkelbraunen Scheißhaufen hinein Köterkacke... Ach Friedrichshain, ach Friedrichshain, die Proleten sind meistens verzogen nenn ich dich jetzt Hain der Bessergestellten ist das wahrscheinlich nicht ganz gelogen aber immer wenn ich voller Frust, denke, lasst mich alle in Ruh merke ich, und dann muss ich lachen ich hab ja Scheiße an meinem Schuh Köterkacke... ...lass dich nicht unterkriegen Köterkacke, Köterkacke du wirst ewig siegen!
12.
Ich kann nicht sagen ob ihm das Lied gefällt ich muss es trotzdem schreiben er ist verschwunden von dieser Welt und wir - wir werden hier bleiben Er hat soviel geschaffen von dem was heute selbstverständlich ist Anarchocrustpunk in der Köpi trotz all dem widrigen Mist schon in der hintersten Zone hat er alles dafür gegeben das Wirren um die Zukunft wird er nicht mehr erleben Ob beim Organisier'n oder wenn alles brannte bevor ich das Wort PUNK überhaupt aussprechen konnte war er schon eine Konstante es fällt mir nicht leicht zu begreifen dass er nicht mehr ist doch da bleibt so viel das niemand vergisst! Die Erde soll ihm leicht sein! Die Erde soll ihm leicht sein! Ich kann nicht sagen ob ihm das Lied gefiele und habs trotzdem geschrieben da sind doch nochn paar gemeinsame Ziele und die - die sind geblieben... Köpi, Köpi, Köpi - Viva, Viva, Viva... LET'S MAKE PUNK A THREAT AGAIN!
13.
Die Leere 04:05
Die Leere lehrt nicht sie ist einfach da die Leere tut nichts und macht kein Blabla sie hat nichts zu verlieren und zu geben und legt sich wie ein Mantel um mein Leben Unter diesem Mantel wär ich erfroren - fast die Leere ist auch manchmal eine Last unter diesem Mantel bin ich meistens still die Leere muss selbst wissen, was sie will Das weiß sie auch - ich bin gegangen wankend habe ich mich aufgefangen vorwärts durch die Straßen! ich weiß nicht wohin ich weiß ja noch nicht einmal wo ich bin! Wie wäre es, wenn ich mich mal beschwere? ich schreibe eine Nachricht an die Leere wie wärs, wenn (was Du ja vielleicht willst) wie wärs, wenn du dich mal mit Leben füllst wie im Frühling in den Parks und auf den Wiesen wo ja selbst noch mitten auf der fiesen Betonwüste ein Blümchen steht ach daran siehste doch, dass es geht wenn im Frühling die Verliebten die Blicke nicht voneinander lassen und sich dann glücklich und lächelnd zärtlich umfassen sich 'n Leben versprechen oder nur einen Moment naja... was tun... wenn alles brennt? Das sage ich der Leere voll Hoffnung ins Gesicht und die Leere - ach verdammt! sie antwortet nicht! die Blumen sind aus Plastik die Verliebten Kitschroman die Sonne scheint so lieblich und ich fang zu frieren an! Die Leere...
14.
Einladung 02:18
Wir hatten schon ein bisschen Zeit für paar ordentliche Blessuren für Stille und Traurigkeit leise ticken nur die Uhren Ich dachte schon in wär ein Stein ohne Gefühl und Lebenssinn doch wenn ich Dich seh fällt mir ein dass ich doch gar keiner bin Vielleicht bin ich ja ein Baum der in der Frühlingssonne blüht vielleicht ist das ja nur ein Traum und der Frühling kommt verfrüht Vielleicht ist das auch gar nicht wichtig und ich will mich einfach freuen an Deinen Worten, Gesten, Blicken an dem Frühling an dem Neuen Komm lauf mit mir in den Frühling erkunde mit mir das weite Land lachend, scherzend, lustvoll streitend Arm in Arm und Hand in Hand
15.
Unteilbar 01:51
Die Welt ist geteilt in Klassen durch Besitz und Zäune schön definiert die Klasse ist geteilt durchs Hassen auf den, der ein bisschen mehr friert Die Welt ist geteilt in Geschlechter in Unterwerfung und Obensein vielleicht wurde es etwas gerechter vielleicht ist das auch nur Schein Die Welt ist geteilt durch Mauern und Zäune unüberwindbar groß dahinter Grenzschützer lauern und schießen! (in eine Richtung bloß) Doch die Welt ist gar nicht zu teilen bricht sie auseinander dann sind wir einfach tot und das Weltall nimmt von diesen Zeilen keinen Notitz (und das tut auch nicht Not) Unteilbar ist aber die Hoffnung! schaut nach vorne Stück für Stück unteilbar ist auch das Streiten für Freiheit, Gleichheit, Glück!

about

[english translation below]

Zwischen Elend und Sorge fährt dampfbetrieben ein alter Zug. Wo fährt er hin? Vom zerbrochenen Zeitstrahl durch die Leere in eine blaue Zeit? Und wir? Mittendrin.

Vorerst hält er in Dystopia. Das ist in der Zukunft und ein bisschen auch jetzt. Doch wer möchte dort bleiben? Todas Schlagzeug und der Chor mit Uta Šwejdźic, Efa Supertramp und Iris geben ihm Kraft in die Vergangenheit zu fahren. Da war auch nicht alles besser: Agonie. Zwischen toten Fichten heißt es: Der Zeitstrahl ist zerbrochen – wieder mit Utas Gesang im Hintergrund. An einem Teich, irgendwo im Osten kann man Mückenlarvensagen lauschen bis Die Fee die Stille zerfetzt. Ein Hofnarr der Jetztzeit, behängt mit Schellen und Narrenkappe wagt einen Blick zurück auf vergangene Privilegien (unterstützt durch den bekannten Chor und eine zerbrechende Flasche). Wütend taucht trommelnd die Glückliche Kindheit auf und zerschellt in Phrasen und Staub. Wir halten inne und suchen Gestern Morgen nach den Gespenstern der Vergangenheit, die den Weg zur Zukunft verstellen. Der Text ist von Bini Adamczak aus dem gleichnamigen Buch. Die ganzen Fragen vergessend, machen wir uns auf in den Stadtbezirk Friedrichshain der 90er Jahre. Köterkacke reloaded ist ein Song der gleichnamigen Band, in der Toda damals schon getrommelt hat. Die Vergangenheit ist von mir – auch von mir. Ich hatte ein wenig herumgegeigt damals. Rest in Punk könnte jetzt nicht besser passen, hat aber einen viel traurigeren Hintergrund. Was soll das mit der Zukunft werden, wenn ich die Rollenmodelle der Vergangenheit nicht mehr um Rat fragen kann? Lasst uns Punk wieder zu einer Bedrohung machen! Köpi, Köpi, Köpi! Viva, viva, viva! Ansonsten nur Die Leere aber das ist eine andere Geschichte, die dringend eine Gegengeschichte benötigt: Einladung. Bleibt noch am Ende:

Unteilbar ist aber die Hoffnung
schaut nach vorne Stück für Stück
Unteilbar ist auch das Streiten
für Freiheit, Gleichheit, Glück!

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Between misery and sorrow (Zwischen Elend und Sorge) an old steam operated train is driving. Where does it drive? From the brokem timeline through the emptiness in a blue time? And we? In the middle of it.
First it stops in Dystopia. This is in the future and a bit already now. But who wants to stay there? Todas drums and the choir with Uta Šwejdźic, Efa Supertramp and Iris give it the strength to start a journey into the past. It wasn`t everything better then. Agonie. Between dead spruces it is called: The timeline is broken (Der Zeitstrahl ist zerbrochen) – again with Utas singing in the background. On a pond, somewhere in the east you can listen to Mückenlarvensagen until The Fairy (Die Fee) slashs the silent. A court fool of the now time, hung with rings and fool’s cap, dares a glance back to past Privileges (Privilegien) (supported by the known choir and a breaking bottle). Angry the Happy Childhood (Glückliche Kindheit) and shatteres in Phrases and Dust (Phrasen und Staub). We pause and search Yesterday Morning (Gestern Morgen) for the ghosts oft he past which disguise the way tot he future. The text is from Bini Adamczak from the so called book. Forgetting all the questions we continue our journey to the borough Friedrichshain of the 90`s. Mongrelshit reloaded (Köterkacke reloaded) is a song from the same named band, where Toda was drumming back then. The past is from me – also from me. I played the violin a bit then. Rest in Punk couldn`t fit better, but it has a much sadder background. What will happen with the future, if I`m not able to ask the rolemodels of the past for help? Let us make punk danger again! Köpi, Köpi, Köpi! Viva, viva, viva! Otherwise only The Emptiness (Die Leere) but this is an other story that needs urgently a counter-story. Invitation (Einladung). Remains at the end:

Indivisible ist he hope,
look ahead step by step,
indivisible is also the fight
for freedom, equality, happiness!

credits

released November 20, 2021

Gruß und Dank

Ich danke Smail ShoCK für die wundervollen analogen Aufnahmen, die Geduld und das gute Ohr für den richtigen Take. Was wäre dieses Album ohne ihn? Die Punknummern (Dystopia, Glückliche Kindheit, Köterkacke reloaded, Rest in Punk) wären nur halb so gut ohne Todas Getrommel. Jetzt darf endlich gepogt werden und das auf einem Geigerzählersoloalbum. Die Backgroundgesänge von Uta Šwejdźic und mit Efa Supertramp und Iris sind gewissermaßen das Salz in der Suppe (und was wäre eine Suppe ohne Salz?). Dźakuju & diolch dafür! Die beiden erstgenannten machen übrigens auch ansonsten tolle Musik. Schaut doch mal nach Hara Crash und Killdren. Gleichfalls wichtig, weil einordnend für dieses Album, ist der Text von Gestern Morgen, den ich aus dem gleichnamigen Buch gestohlen habe. Ich danke Bini Adamczak und dem Verlag Edition Assemblage für die nachträgliche Erlaubnis. Lest das wunderbare Buch voll wichtiger Fragen!
Bedanken möchte ich mich auch bei Sahara und Hanz mit denen ich einige Jahre die Lesebühne Kopfstand in der Baiz und im Supamolly betreiben durfte. Die meisten der hier vorgetragenen Texte sind in diesem Rahmen entstanden. Einige Folgen sind im Netz gespeichert und nachhörbar.
Ich danke weiterhin allen, die eine oder mehrere der tausend kleinen Dinge getan haben, die das Album und auch meine Konzerte erst möglich machen: Mischen, Schleppen, Tresen, Putzen, Schreiben, Lektorieren, Denken, Streiten… Ohne Euch wäre das hier nicht möglich! Nicht zuletzt danke ich der KvU fürs Durchhalten und das Releasekonzert in der Zionskirche.

Bis denne in der Kleinstadt im tiefsten Ostdeutschland!

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Geigerzaehler Berlin, Germany

Ganz früher, als in Berlin noch diese seltsame Betonwand herumstand, wurde in Budyšin ein Kind geboren, das früh die musikpädagogischen Errungenschaften der Deutschen Demokratischen Republik geniessen und Geige spielen wollte, durfte, sollte, musste.

Die Betonwand fiel um. Ich schnitt mir einen Iro...

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