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1. |
Ttupak
00:31
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2. |
Kaputt
05:00
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Kaputt
Manchmal seh ich alte Punks aus meiner Generation
auf Krücken mit Spritze was macht das schon
mit leicht nassen Augen geh ich traurig vorbei
niemand sieht mich heulen, meine Welt bricht entzwei
Ich erinnere mich wie wir früher so waren
Kupfer in der Tasche und Kleister in den Haaren
Steine in den Händen in Kreuzberg im Mai
in Hannover waren wir auch dabei
organisierten Konzerte - haben uns getroffen
natürlich ham wir da immer gesoffen
alles geteilt - irgendwoher kam immer ne Palette
mit 20 Dosen, dazu rauchten wir Kette
obwohl wir noch nicht mal 16 waren
in unserm Desaster in den 90er Jahren
wir haben auch Eltern, doch die sind am Ende
beschäftigt mit sich selbst und mit der Wende
da gibt es immer Komplikationen
wir haben auch keinen Bock mehr bei ihnen zu wohnen
die sind noch voll Osten beim Versuch sich anzupassen
wir sind da schneller obwohl wir die Anpassung hassen
wir sind beinahe schon Wessis und kämpfen dagegen
aber wir sind eben flinker auf den neuen Wegen
während wir in den Widersprüchen versinken
was soll'n wir denn machen als uns jeden Tag betrinken
wir müssen der feindlichen Umwelt entfliehen
was liegt denn da näher als Werfen und Ziehen
wir machen immer weiter, fühl'n uns grenzenlos frei
barfuß in Scherben - die Zukunft ist vorbei!
ich seh uns immer noch aufm Kolle rumhängen
die Leute erschrecken mit unsern Gesängen:
Macht euch doch selbst kaputt - bevor es jemand anders tut!
Manche Punks von damals sind heute nicht mehr die Alten
ich fühl mich als würde in mir Asche erkalten
im Schnaps ist alle Glut ertrunken
das Gute und Schlechte - alles versunken
ich fühle mich wie ausgekotzt
als Auswurf in die Ecke gerotzt
ich geh dann mal weiter, den Kopf gesenkt
verdammt, dieses Elend will ich nicht geschenkt
ich laufe schneller, es ist alles vorbei
ich frag mich wohin - meine Welt bricht entzwei
Macht euch doch selbst kaputt - bevor es jemand anders tut
Manchmal sehe ich Punks, so alt wie ich
und wenn ich sie sehe, gibts im Herz einen Stich
bin bischen weniger fertig, hatte bisschen mehr Glück!
doch was wir verloren haben, kommt nie mehr zurück
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3. |
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Der "Gesellschaft für deutsche Sprache"
Das mit dem Gendern
wär mir eigentlich Wumpe
denn ich glaube nicht dran
mit Wortwahl und Grammatik
wirklich etwas zu ändern
Aber schau ich mir die Kampagnen an
wo welche mit Schaum vor dem Mund schreien: KRIEG!
gegen den Genderwahn!
dann is echt pumpe!
da fange ich gleich selber zu gendern an!
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4. |
Nonsensegedicht
00:18
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Nonsensegedicht
Ein Nonsensegedicht ist ein Nonsensegedicht
Einen Sinn machen soll es ja eben nicht
sonst verlöre es das Nonsense-Gesicht
und käm‘ am Ende deshalb vor ein Nonsensgericht
und das!
Wollen wir ja nicht!
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5. |
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Freiheit, Gleichheit, Geschwisterlichkeit
Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit
ist das Hoffnung für morgen oder der Vergangenheit?
die schwarzroten Fahnen wehen im Wind
kann nicht mal sagen, dass sie ausgeblichen sind
ganz frisch produziert in der Fabrik für Fahnen
danach kommen die Nächsten und wer soll ahnen
was dann gedruckt wird - für eine Nation?
oder Fußball oder Sachsen, ach, was weiß ich schon
oder mit Hammer und Sichel und solchen Zeichen
wispernd "das wird nichts mit den freien und gleichen
Menschen" - auch wenn die Träger etwas anderes meinen
sind die Dinge nicht immer so wie sie scheinen
Die Zukunft die Hoffnung
ach was weiß ich
die Hoffnung, die Zukunft
ich frage mich
wie soll die Gesellschaft meiner Träume sein
oder bin ich mit den Träumen ---
allein?
Zurück zu Freiheit, Gleichheit, Geschwisterlichkeit
anachronistische Gedanken aus anderer Zeit?
Oder gilt es das alles neu zu besetzen?
die Sache ins Hier und Jetzt zu übersetzen?
und selbstverständlich, wir sollten nicht lügen
auch dies und das noch hinzuzufügen
gleichzeitig müssen wir wohl Einiges streichen
soll die Hoffnung nicht schon dem Scheitern gleichen
bevor wir überhaupt begonnen haben
im Staub der Geschichte nach Fäden zu graben
wir müssen alles prüfen auf Tauglichkeit
für Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit!
Die Zukunft die Hoffnung
ach was weiß ich
die Hoffnung, die Zukunft
ich frage mich
wie soll die Gesellschaft meiner Träume sein
oder bin ich mit den Träumen ---
allein?
wenigstens sollten wir den Versuch einmal wagen
denn ohne Versuch werden all diese Fragen
ohne Antwort bleiben und das in einer Zeit
in der ganz allgemein nicht so viel Hoffnung bleibt
Die Zukunft die Hoffnung
ach was weiß ich
die Hoffnung, die Zukunft
ich frage mich
wie soll die Gesellschaft meiner Träume sein
da ist doch noch ein Funke und ich lade Euch ein
die Hoffnungslosigkeit zu überwinden
und gemeinsam neue Wege zu finden
Wenn nicht gleich heute, wann sonst wäre es Zeit?
für Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit!
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6. |
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Die Laster von DB SCHENKER
Im Lande der Dichter und Denker
fahren Laster von DB – Schenker
nur selten fährt eine Bahn
alle sollen halt Auto fahr‘n
zwischen den Autofabriken im Lande
gibts fürs Tempo keinerlei Bande
so kann es ziemlich schnell gescheh‘n
dass ein Dichter und Denker mit zweihunderzehn
von hinten fährt in den Schenker
Es waren halt zu viele Gedanken am Lenker
Im Lande der Dichter und Denker
steh‘n dann auch die Laster von Schenker
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7. |
100000 Tote später
00:55
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100000 Tote später
Ein paar hunderttausend Tote später
werden die Kriegsherren
ihre Gesetze und Erklärungen
in einen Graben werfen
einen blutigen Graben
zwischen zwei Dörfern
eine Grenze im Sand
Ein paar hunderttausend Tote später
wird alles nichts mehr wert sein
die nationalistischen Phrasen
Das Geschrei und die Panzer
die Rekruten und die Gefangenen
nur die Toten
bleiben
und das
ist das
best case scenario
weiter
will ich nicht denken!
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8. |
Karussell
03:34
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Karussell
Ich soll rumrenn' und mich vermarkten
ich renne rum und sag wie toll
meine Kräfte grade erstarkten
ich simuliere und sauf mich voll
Ich rufe laut: Ich bin der Beste!
mit Überzeugung im Gesicht
über die Zweifel und die Reste
von meinem Ich erzähl ich nicht
Ich fühl mich wie ein altes Pony
im Vermarktungskarussell
ich trabe los und will ja ankomm
aber ich bin ja nicht so schnell
Doch auch die Schnellen laufen Kreise
sie kommen an wo sie schon waren
es ist doch alles, ganz große Scheisse
die Lage ist völlig verfahren
ick soll rumrenn' und ma vakoofen
ick renne rum und sag wie schick
die Leute zu meinen Liedern schwofen
und bräch mir lieber das Genick
ich soll rumrenn' und mich bewerben
na gut ich tu's den ganzen Tag
doch manchmal würde ich lieber sterben
als so zu tun als ob ich das mag
Dann lieber gammeln in der Gosse
viel zu schade mein Genick
den ganzen Quatsch zu sammeln in 'ner Glosse
das bringt mir etwas neues Glück
Das mit dem Glück ich so ne Sache
Es ist so flüchtig, ohne Geld
also rumrenn' und mich bewerben
ganz gleich ob mir das gefällt
Ich muss rumrenn' und mich vermarkten
ich renne rum und sag wie toll
meine Kräfte grad erstarkten
und weiß ja auch nicht, was das soll!
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9. |
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Melancholischer Einrichtungsgegenstand
In meiner kleinen Depression
hab ich's mir eingerichtet schon
ich warte ohne Unterlass
und immer wieder wächst das Gras
Gundi lächelt aus dem nirgendwo
sagt melancholisch, sowieso
sowieso macht keinen Sinn
weil ich eben traurig bin
bleib ich heute einfach liegen
kann's auch nicht auf Gundi schieben
liege halt in meinem Bett
hier ist es warm und auch ganz nett
zugedeckt mit Traurigkeit
vertu ich meine Lebenszeit
ja immer wieder wächst das Gras
ich warte ohne Unterlass
ich hab's mir eingerichtet schon
in meiner kleinen Depression
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10. |
Blochin
08:45
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Blochin
Es hatte alles so gut angefangen
die Revolution (wie sie es selbst nannten)
der Putsch (so sagten die Anderen)
der Oktober jedenfalls war unblutig gewesen
die Macht lag auf der Straße
mit ihnen die wenigen Arbeiter
nahmen sich die Fabriken
die vielen Bauern
nahmen sich das Land
die Soldaten
hörten auf zu kämpfen
kurz schien es Wirklichkeit zu werden:
Alle Macht den Räten!
Sie nahmen selbst die Macht auf
nahmen sie ganz
(nicht die Räte, sondern die Partei)
und durften sie bald
nicht mehr aus den Händen geben, denn
hätten sie sie aus den Händen gegeben
wären sie erschossen worden
Brot gab es wenig aber Kugeln
es war Weltkrieg gewesen
sie lernten schnell
Sie gewöhnten sie sich langsam daran
alle Probleme durch Erschießen zu lösen
mit ihnen Blochin,
im Keller der Lubjanka
der mit dem schmerzenden Zeigefinger
der, dessen Hand niemals zitterte
sie erschossen die Weißen
(die sie erschossen hätten)
die Revolutionäre von gestern
(mit denen sie die Verbannung geteilt hatten)
die Bauern, die Getreide versteckten
die Soldaten, die nicht kämpfen wollten
die in den eigenen Reihen
die korrupt waren oder
nicht schießen mochten
lang könnte die Aufzählung sein
sie hatten viele Probleme
sie konnten die Lösung nicht aufschieben
Sie entmachteten die Sowjets
erledigten Widerstände auf gewohnte Art
und ihre Hände zitterten nicht
als sie die Matrosen von Kronstadt
erschossen, wie Rebhühner, so sagten sie
Sie hatten sich daran gewöhnt
alle Probleme durch Erschießen zu lösen
im Keller der Lubjanka
mit ihnen Blochin,
der mit dem schweren Arm
dem schmerzenden Zeigefinger
der, dessen Hand niemals zitterte
sie waren mit wehenden roten Fahnen
Hymnen singend, der Arbeiterbewegung
wie Weiße geworden
und glaubten doch
Als Avantgarde der Klasse
Leiter und Anleiter, Lehrer und Führer
voranzuschreiten
in eine bessere und gerechtere Welt
eine Weile sah es so aus
als hätten sie verstanden
dass Erschießen
nicht die Lösung ist für alle Probleme
Sie kürten einen zum Chef
der Ruhe versprach, statt
permanenter Revolution
man könnte auch sagen
Ruhe und Ordnung
im Schatten der Mauer
Friedhofsruhe
aus gehärtetem Stahl
Für Ruhe und Ordnung
hatten sie Organe geschaffen
Die waren gewohnt
alle Probleme durch Erschießen zu lösen
im Keller der Lubjanka
mit Blochin
beim Schiessen immer nüchtern
der mit dem schmerzenden Zeigefinger
der, dessen Hand niemals zitterte
Als Leiter und Anleiter, Lehrer und Führer
sorgten sie sich um die Verdammten dieser Erde
als Marxisten meinten sie
verstanden zu haben
dass das mit dem Sozialismus
schwierig werden würde
in einer Bauerngesellschaft
sie brauchten Arbeitskraft
für den Aufbau der Industrie
aus der Idee von Resozialisierung
fortschrittlich, am Puls der Zeit
wurde Sklavenarbeit am Weißmeerkanal
aus Bauernbefreiung Kolchosen
und weil die Bauern nicht wollten
lösten die Organe Probleme wie gewohnt
aber weil die Erschossenen kein Korn anbauten
die Versklavten das Vieh schlachteten
bevor es wie das Saatgut beschlagnahmt wurde
die Erschossenen kein Korn anbauten
Hungerbäuche allerorten - überall
lagen die Leichen auf den Straßen
hart mussten sie sein und unerbittlich
was waren ein paar Millionen Tote
gegen die Hoffnung der Menschheit?
so viele Probleme harrten einer Lösung!
Nun standen sie selbst
Opfer und Täter
Täter und Opfer
im Keller der Lubjanka
vor ihnen Blochin
wie immer Profi, nüchtern
mit Lederschürze und schmerzendem Arm
der, dessen Hand niemals zitterte
Täter und Opfer
wartend auf den Schuss
die Hoffnung der Menschheit
sich selbst verschlingend
von ihnen geschaffen
zum Wohle des Volkes
schritt der Fünfjahrplan voran
in den Wäldern Massengräber
Es waren so viele Opfer nötig
für den Fortschritt
was würde nun werden?
aus all der Hoffnung?
nach so vielen Opfern?
aus dem Sozialismus?
für den sie alles tun würden!
und alles opfern!
Was würde werden?
Hinter ihnen die Revolution
vor ihnen Blochin, der
mit dem schmerzenden Zeigefinger
dessen Hand niemals zitterte
sie waren es gewohnt
alle Probleme
durch Erschießen zu lösen
Er war es gewohnt
zu schießen
ein paar Jahre später
sollte die Revolution
ihre Kinder fressen,
jetzt
verschlang sie
die Eltern zuerst
ein Schuss!
Dunkelheit!
NICHTS!
...hätte eine Revolution endgültiger töten können!
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11. |
Es gibt keine Guten
01:50
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Es gibt keine Guten
Nicht das östliche Regime
waffenstarrend mit imperialen
eurasischen Träumen
Das Menscheitsglück in ferner Zukunft
getauscht gegen Nation und Orthodoxie
Stalinismus ohne Kommune
zitternd vor der Verschwulung
zum Z salutierend!
ES GIBT KEINE GUTEN!
Nicht den goldenen Westen
auf den Gebeinen der Kolonisierten
gedieh der Wohlstand ganz prächtig
sie sagen Demokratie
und meinen Wirtschaft
im Zentrum sieht's noch ganz hübsch aus
doch nach wenigen Metern
lässt sich das Elend nicht verbergen
ES GIBT KEINE GUTEN!
Nicht der neue Gigant
im fernen Osten
zwischen den Resten
sozialistischer Phrasen
gedeiht der Kapitalismus von morgen
technokratisch und totalitär
ES GIBT KEINE GUTEN!
es gibt nur:
Die Zerstörung des Menschen
und es gibt:
Menschen!
solange es Menschen gibt
bleibt etwas Hoffnung
Trotz Alledem! Trotz Alledem!
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12. |
Revolutionäres Stoßgebet
01:44
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Revolutionäres Stoßgebet
Die Linken tun sich soviel bewegen
meist jedoch um sich selbst zu zerlegen
schließlich taumeln die Teile benommen
und schreien, sie könnten nicht genug bekommen
zerhacken sich voller Wut und sehr bitter
in immer kleinere und schließlich winzige Splitter
Blut spritzt herum und es krachen die Knochen
am Ende fängt die Suppe vor Hass an zu Kochen
es blubbert so schön und es kommt auch was raus
es sieht ein wenig nach Soljanka aus
doch die kann niemand essen, die toxische Brühe
selbst die Entsorgung macht entsetzliche Mühe
man kann das nicht kippen wohin man will
und steht betroffen vor dem Sondermüll
in zugiger Landschaft von der Geschichte verweht
man will irgendwas kitten, doch es ist zu spät
dabei könnte ne Linke in diesen zugigen Zeiten
so viel Glück, Freude und Hoffnung verbreiten
ich würds mir ja wünschen, doch das steht in den Sternen
könnte die Linke nicht einfach mal lernen
sich einmal und endlich wieder bewegen
ohne sich gleich selbst zu zerlegen?
Amen
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13. |
Warten auf was?
01:13
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Warten auf was?
Warten worauf
warten auf was
warten auf die Hoffnung
oder hoffen das
sich das Warten lohnt am Ende
also noch mehr warten
auf eine Wende
eine Wende wohin
eine Wende mit was
oder am Ende einfach dass
das Gewarte aufhöre
oder wenigstens nichts mehr beim Warten störe
da ist doch Hoffnung
da ist doch ein Ziel
da kann niemand sagen
ich verlange zuviel
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14. |
Wirklichkeit?
03:45
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Wirklichkeit?
Die Blätter im Herbstwind
wirken nicht wirklich
unwirklich die Spaziergänger
wie aus einer anderen Zeit
in der Kneipe schenken sie Bier aus
wie immer schüttelt der Barkeeper die Flasche
wenn er ein Hefe einschenkt
wie früher im Kino
läuft die Rolle…
Wirklichkeit
Wirklich sind die zerbombten Dörfer
die Erschossenen am Straßenrand
18jährige Jungs verkohlt in Panzern
die Vergewaltigten und Gefolterten
die Züge mit immer neuen Waffen
die Drohung endgültiger Zerstörung
sorgsam gestreut, voll Viralität
bin ich im falschen Film oder was?
Wirklichkeit
In der Kneipe die nächste Runde
es wird Trinkgeld gezahlt
eine Flasche geschüttelt
Gespräche über Fußball
Rauch steigt auf
(wir sind in Berlin – ein Glück)
durch den Nebel schau ich zum Fenster
draußen ist es dunkel geworden
fallen die Blätter noch?
Wirklichkeit
Wirklich sind auch die Schlangen an den Grenzen
jedes Auto ein Stückchen Hoffnung
Wirklich! Die angezündeten Wehrkreisbüros
Leuchttürme strahlend und hell!
vielleicht ist Panik
auch keine Lösung
vielleicht bleibt etwas Hoffnung
daß die Mörder ersticken
an ihren eigenen Taten?
Wirklichkeit?
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15. |
Wendepunkt NULL
05:39
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Wendepunkt NULL (Mut zur Wahrheit!)
Höcke ist ein Wessi
Gauland ist ein Wessi
Storch ist ein Wessi
Meier ist ein Wessi
und die Weidel wohnt in der Schweiz
das macht ja nüscht, was soll der Geiz
Wessiswessiswessis labern mich voll
mit vollendediewende und ich denke na toll!
Wessiswessiswessis laberbern mich voll, labern mich voll
labern mich voll, labern mich voll!
Na gut, der Chrupalla
ist aus der DDR
das hilft am Ende auch nicht mehr
erzählt mir nüscht von irgendwas mit vollende
komplettem Nonsense zu irgendeiner Wende
im Nebelmix mit Größenwahn
mit 200 Sachen auf des Führers Autobahn
mit 200 Sachen hinein ins Verderben
(jedenfalls für alle, die nüscht erben)
aber in der Hoffnung euch ein bisschen zu quälen
werd ich euch jetzt mal was schönes erzählen:
Es ist immer schön die Dokumente der DDR-Opposition im Original zu lesen. Und extra für Sie, liebe Arschlöcher für Deutschland habe ich ein besonders schönes Exemplar herausgesucht.Keine Angst, nicht von der Vereinigten Linken. Da wär es ja klar, worauf es hinausläuft und es wäre auch zu einfach. Auch nicht vom neuen Forum, der Initiative für Frieden und Menschenrechte, dem UFV oder so. Schon gar nicht von der Umweltbibliothek oder aus der KvU. Nein, nein. Stattdessen ein Manifest des "Demokratischen Aufbruchs" vom 1. Oktober 1989. Der DA sollte ja dann so etwas wie der rechte Flügel der DDR - Opposition werden und in der ekelhaften CDU der frühen 90er Jahre aufgehen. Aber grade das... macht die zeitlose Schönheit dieses Dokuments aus! Here we go!
"Wir brechen auf zu einer neuen Solidarität in der Gesellschaft! Zu einer ehrlichen, sozialen Politik, die die erklärten Prinzipien unserer Gesellschaft bejaht, aber gerade deshalb die entstandenen Ungleichheiten, Privilegien, Sozialkonflikte und Härten mit aller Deutlichkeit bewusst macht, um gerechtere Zustände herbeizuführen. Wir nennen die Benachteiligung der Menschen in den Sozialberufen, die zynische Behandlung der Rentner und alten Menschen, die Verdrängung von Randgruppen aus der Gesellschaft und vielfältige Formen von Benachteiligung.
Wir brechen als mündige Menschen auf zur Umgestaltung dieser Gesellschaft. Das, was bis jetzt praktiziert wurde, recht nicht mehr aus! Das bisherige Konzept wird den Problemen und den Menschen nicht mehr gerecht, so dass sich gerade junge Menschen enttäuscht und verbittert von diesem Land abwenden und es verlassen. Die bisherigen Worte, Programme und Phrasen sind ausgehöhlt und verbraucht! Wir fordern Euch auf: Lasst uns gemeinsame Schritte zu einer menschenwürdigen, bejahenswürdigen, Umgestaltung der Gesellschaft zu gehen: demokratisch, ökologisch, sozial, antifaschistisch, gewaltlos. "
Höcke bleibt ein Wessi
Gauland bleibt ein Wessi
Storch bleibt ein Wessi
Meier bleibt ein Wessi
und die Weidel wohnt in der Schweiz
das macht ja nüscht, was soll der Geiz
Wessiswessiswessis labern mich voll
mit vollendediewende und ich denke na toll!
Vollende die Wende? Meinetwegen.
da muss ich gar nicht lang überlegen!
und rufe freudig, warum nicht?
ein Sozialismus mit ökologischem Gesicht!
mit wichtigen Besonderheiten
wie der Beachtung der Rechte von Minderheiten
basisdemokratisch wie vorher nie
also praktisch schon fast die Anarchie!
voll Glück und Stolz rufe ich frank und frei:
WENDE zweinull - ICH BIN DABEI!
Nachtrag:
Es gibt so viele Meiers, Meyers, Maiers. Gemeint ist hier natürlich Jens Maier: https://de.wikipedia.org/wiki/Jens_Maier
Der zitierte Text ist hier zu finden: https://www.ddr-im-blick.de/jahrgaenge/jahrgang-1989/report/verhinderung-der-gruendung-des-demokratischen-aufbruchs-1/
Es gibt viele gute Gründe, die AfD zu hassen. Ich teile sie alle! Aber das ist mein privater Grund! Und ich wünsche mir, ihn mit möglicht vielen mit-Ossis zu teilen.
Zwei Texte, die damit zu tun haben:
geigerzaehler.info/2021/12/14/zuruck-nach-utopia/
geigerzaehler.info/2023/10/06/hollengeschichten/
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16. |
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17. |
Geigerzaehler Berlin, Germany
Ganz früher, als in Berlin noch diese seltsame Betonwand herumstand, wurde in Budyšin ein Kind geboren, das früh die
musikpädagogischen Errungenschaften der Deutschen Demokratischen Republik geniessen und Geige spielen wollte, durfte, sollte, musste.
Die Betonwand fiel um. Ich schnitt mir einen Iro...
geigerzaehler.info/uber-mich/
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