We’ve updated our Terms of Use to reflect our new entity name and address. You can review the changes here.
We’ve updated our Terms of Use. You can review the changes here.

KAPUTT und die Hoffnung

by Geigerzaehler

/
1.
Ttupak 00:31
2.
Kaputt 05:00
Kaputt Manchmal seh ich alte Punks aus meiner Generation auf Krücken mit Spritze was macht das schon mit leicht nassen Augen geh ich traurig vorbei niemand sieht mich heulen, meine Welt bricht entzwei Ich erinnere mich wie wir früher so waren Kupfer in der Tasche und Kleister in den Haaren Steine in den Händen in Kreuzberg im Mai in Hannover waren wir auch dabei organisierten Konzerte - haben uns getroffen natürlich ham wir da immer gesoffen alles geteilt - irgendwoher kam immer ne Palette mit 20 Dosen, dazu rauchten wir Kette obwohl wir noch nicht mal 16 waren in unserm Desaster in den 90er Jahren wir haben auch Eltern, doch die sind am Ende beschäftigt mit sich selbst und mit der Wende da gibt es immer Komplikationen wir haben auch keinen Bock mehr bei ihnen zu wohnen die sind noch voll Osten beim Versuch sich anzupassen wir sind da schneller obwohl wir die Anpassung hassen wir sind beinahe schon Wessis und kämpfen dagegen aber wir sind eben flinker auf den neuen Wegen während wir in den Widersprüchen versinken was soll'n wir denn machen als uns jeden Tag betrinken wir müssen der feindlichen Umwelt entfliehen was liegt denn da näher als Werfen und Ziehen wir machen immer weiter, fühl'n uns grenzenlos frei barfuß in Scherben - die Zukunft ist vorbei! ich seh uns immer noch aufm Kolle rumhängen die Leute erschrecken mit unsern Gesängen: Macht euch doch selbst kaputt - bevor es jemand anders tut! Manche Punks von damals sind heute nicht mehr die Alten ich fühl mich als würde in mir Asche erkalten im Schnaps ist alle Glut ertrunken das Gute und Schlechte - alles versunken ich fühle mich wie ausgekotzt als Auswurf in die Ecke gerotzt ich geh dann mal weiter, den Kopf gesenkt verdammt, dieses Elend will ich nicht geschenkt ich laufe schneller, es ist alles vorbei ich frag mich wohin - meine Welt bricht entzwei Macht euch doch selbst kaputt - bevor es jemand anders tut Manchmal sehe ich Punks, so alt wie ich und wenn ich sie sehe, gibts im Herz einen Stich bin bischen weniger fertig, hatte bisschen mehr Glück! doch was wir verloren haben, kommt nie mehr zurück
3.
Der "Gesellschaft für deutsche Sprache" Das mit dem Gendern wär mir eigentlich Wumpe denn ich glaube nicht dran mit Wortwahl und Grammatik wirklich etwas zu ändern Aber schau ich mir die Kampagnen an wo welche mit Schaum vor dem Mund schreien: KRIEG! gegen den Genderwahn! dann is echt pumpe! da fange ich gleich selber zu gendern an!
4.
Nonsensegedicht Ein Nonsensegedicht ist ein Nonsensegedicht Einen Sinn machen soll es ja eben nicht sonst verlöre es das Nonsense-Gesicht und käm‘ am Ende deshalb vor ein Nonsensgericht und das! Wollen wir ja nicht!
5.
Freiheit, Gleichheit, Geschwisterlichkeit Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit ist das Hoffnung für morgen oder der Vergangenheit? die schwarzroten Fahnen wehen im Wind kann nicht mal sagen, dass sie ausgeblichen sind ganz frisch produziert in der Fabrik für Fahnen danach kommen die Nächsten und wer soll ahnen was dann gedruckt wird - für eine Nation? oder Fußball oder Sachsen, ach, was weiß ich schon oder mit Hammer und Sichel und solchen Zeichen wispernd "das wird nichts mit den freien und gleichen Menschen" - auch wenn die Träger etwas anderes meinen sind die Dinge nicht immer so wie sie scheinen Die Zukunft die Hoffnung ach was weiß ich die Hoffnung, die Zukunft ich frage mich wie soll die Gesellschaft meiner Träume sein oder bin ich mit den Träumen --- allein? Zurück zu Freiheit, Gleichheit, Geschwisterlichkeit anachronistische Gedanken aus anderer Zeit? Oder gilt es das alles neu zu besetzen? die Sache ins Hier und Jetzt zu übersetzen? und selbstverständlich, wir sollten nicht lügen auch dies und das noch hinzuzufügen gleichzeitig müssen wir wohl Einiges streichen soll die Hoffnung nicht schon dem Scheitern gleichen bevor wir überhaupt begonnen haben im Staub der Geschichte nach Fäden zu graben wir müssen alles prüfen auf Tauglichkeit für Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit! Die Zukunft die Hoffnung ach was weiß ich die Hoffnung, die Zukunft ich frage mich wie soll die Gesellschaft meiner Träume sein oder bin ich mit den Träumen --- allein? wenigstens sollten wir den Versuch einmal wagen denn ohne Versuch werden all diese Fragen ohne Antwort bleiben und das in einer Zeit in der ganz allgemein nicht so viel Hoffnung bleibt Die Zukunft die Hoffnung ach was weiß ich die Hoffnung, die Zukunft ich frage mich wie soll die Gesellschaft meiner Träume sein da ist doch noch ein Funke und ich lade Euch ein die Hoffnungslosigkeit zu überwinden und gemeinsam neue Wege zu finden Wenn nicht gleich heute, wann sonst wäre es Zeit? für Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit!
6.
Die Laster von DB SCHENKER Im Lande der Dichter und Denker fahren Laster von DB – Schenker nur selten fährt eine Bahn alle sollen halt Auto fahr‘n zwischen den Autofabriken im Lande gibts fürs Tempo keinerlei Bande so kann es ziemlich schnell gescheh‘n dass ein Dichter und Denker mit zweihunderzehn von hinten fährt in den Schenker Es waren halt zu viele Gedanken am Lenker Im Lande der Dichter und Denker steh‘n dann auch die Laster von Schenker
7.
100000 Tote später Ein paar hunderttausend Tote später werden die Kriegsherren ihre Gesetze und Erklärungen in einen Graben werfen einen blutigen Graben zwischen zwei Dörfern eine Grenze im Sand Ein paar hunderttausend Tote später wird alles nichts mehr wert sein die nationalistischen Phrasen Das Geschrei und die Panzer die Rekruten und die Gefangenen nur die Toten bleiben und das ist das best case scenario weiter will ich nicht denken!
8.
Karussell 03:34
Karussell Ich soll rumrenn' und mich vermarkten ich renne rum und sag wie toll meine Kräfte grade erstarkten ich simuliere und sauf mich voll Ich rufe laut: Ich bin der Beste! mit Überzeugung im Gesicht über die Zweifel und die Reste von meinem Ich erzähl ich nicht Ich fühl mich wie ein altes Pony im Vermarktungskarussell ich trabe los und will ja ankomm aber ich bin ja nicht so schnell Doch auch die Schnellen laufen Kreise sie kommen an wo sie schon waren es ist doch alles, ganz große Scheisse die Lage ist völlig verfahren ick soll rumrenn' und ma vakoofen ick renne rum und sag wie schick die Leute zu meinen Liedern schwofen und bräch mir lieber das Genick ich soll rumrenn' und mich bewerben na gut ich tu's den ganzen Tag doch manchmal würde ich lieber sterben als so zu tun als ob ich das mag Dann lieber gammeln in der Gosse viel zu schade mein Genick den ganzen Quatsch zu sammeln in 'ner Glosse das bringt mir etwas neues Glück Das mit dem Glück ich so ne Sache Es ist so flüchtig, ohne Geld also rumrenn' und mich bewerben ganz gleich ob mir das gefällt Ich muss rumrenn' und mich vermarkten ich renne rum und sag wie toll meine Kräfte grad erstarkten und weiß ja auch nicht, was das soll!
9.
Melancholischer Einrichtungsgegenstand In meiner kleinen Depression hab ich's mir eingerichtet schon ich warte ohne Unterlass und immer wieder wächst das Gras Gundi lächelt aus dem nirgendwo sagt melancholisch, sowieso sowieso macht keinen Sinn weil ich eben traurig bin bleib ich heute einfach liegen kann's auch nicht auf Gundi schieben liege halt in meinem Bett hier ist es warm und auch ganz nett zugedeckt mit Traurigkeit vertu ich meine Lebenszeit ja immer wieder wächst das Gras ich warte ohne Unterlass ich hab's mir eingerichtet schon in meiner kleinen Depression
10.
Blochin 08:45
Blochin Es hatte alles so gut angefangen die Revolution (wie sie es selbst nannten) der Putsch (so sagten die Anderen) der Oktober jedenfalls war unblutig gewesen die Macht lag auf der Straße mit ihnen die wenigen Arbeiter nahmen sich die Fabriken die vielen Bauern nahmen sich das Land die Soldaten hörten auf zu kämpfen kurz schien es Wirklichkeit zu werden: Alle Macht den Räten! Sie nahmen selbst die Macht auf nahmen sie ganz (nicht die Räte, sondern die Partei) und durften sie bald nicht mehr aus den Händen geben, denn hätten sie sie aus den Händen gegeben wären sie erschossen worden Brot gab es wenig aber Kugeln es war Weltkrieg gewesen sie lernten schnell Sie gewöhnten sie sich langsam daran alle Probleme durch Erschießen zu lösen mit ihnen Blochin, im Keller der Lubjanka der mit dem schmerzenden Zeigefinger der, dessen Hand niemals zitterte sie erschossen die Weißen (die sie erschossen hätten) die Revolutionäre von gestern (mit denen sie die Verbannung geteilt hatten) die Bauern, die Getreide versteckten die Soldaten, die nicht kämpfen wollten die in den eigenen Reihen die korrupt waren oder nicht schießen mochten lang könnte die Aufzählung sein sie hatten viele Probleme sie konnten die Lösung nicht aufschieben Sie entmachteten die Sowjets erledigten Widerstände auf gewohnte Art und ihre Hände zitterten nicht als sie die Matrosen von Kronstadt erschossen, wie Rebhühner, so sagten sie Sie hatten sich daran gewöhnt alle Probleme durch Erschießen zu lösen im Keller der Lubjanka mit ihnen Blochin, der mit dem schweren Arm dem schmerzenden Zeigefinger der, dessen Hand niemals zitterte sie waren mit wehenden roten Fahnen Hymnen singend, der Arbeiterbewegung wie Weiße geworden und glaubten doch Als Avantgarde der Klasse Leiter und Anleiter, Lehrer und Führer voranzuschreiten in eine bessere und gerechtere Welt eine Weile sah es so aus als hätten sie verstanden dass Erschießen nicht die Lösung ist für alle Probleme Sie kürten einen zum Chef der Ruhe versprach, statt permanenter Revolution man könnte auch sagen Ruhe und Ordnung im Schatten der Mauer Friedhofsruhe aus gehärtetem Stahl Für Ruhe und Ordnung hatten sie Organe geschaffen Die waren gewohnt alle Probleme durch Erschießen zu lösen im Keller der Lubjanka mit Blochin beim Schiessen immer nüchtern der mit dem schmerzenden Zeigefinger der, dessen Hand niemals zitterte Als Leiter und Anleiter, Lehrer und Führer sorgten sie sich um die Verdammten dieser Erde als Marxisten meinten sie verstanden zu haben dass das mit dem Sozialismus schwierig werden würde in einer Bauerngesellschaft sie brauchten Arbeitskraft für den Aufbau der Industrie aus der Idee von Resozialisierung fortschrittlich, am Puls der Zeit wurde Sklavenarbeit am Weißmeerkanal aus Bauernbefreiung Kolchosen und weil die Bauern nicht wollten lösten die Organe Probleme wie gewohnt aber weil die Erschossenen kein Korn anbauten die Versklavten das Vieh schlachteten bevor es wie das Saatgut beschlagnahmt wurde die Erschossenen kein Korn anbauten Hungerbäuche allerorten - überall lagen die Leichen auf den Straßen hart mussten sie sein und unerbittlich was waren ein paar Millionen Tote gegen die Hoffnung der Menschheit? so viele Probleme harrten einer Lösung! Nun standen sie selbst Opfer und Täter Täter und Opfer im Keller der Lubjanka vor ihnen Blochin wie immer Profi, nüchtern mit Lederschürze und schmerzendem Arm der, dessen Hand niemals zitterte Täter und Opfer wartend auf den Schuss die Hoffnung der Menschheit sich selbst verschlingend von ihnen geschaffen zum Wohle des Volkes schritt der Fünfjahrplan voran in den Wäldern Massengräber Es waren so viele Opfer nötig für den Fortschritt was würde nun werden? aus all der Hoffnung? nach so vielen Opfern? aus dem Sozialismus? für den sie alles tun würden! und alles opfern! Was würde werden? Hinter ihnen die Revolution vor ihnen Blochin, der mit dem schmerzenden Zeigefinger dessen Hand niemals zitterte sie waren es gewohnt alle Probleme durch Erschießen zu lösen Er war es gewohnt zu schießen ein paar Jahre später sollte die Revolution ihre Kinder fressen, jetzt verschlang sie die Eltern zuerst ein Schuss! Dunkelheit! NICHTS! ...hätte eine Revolution endgültiger töten können!
11.
Es gibt keine Guten Nicht das östliche Regime waffenstarrend mit imperialen eurasischen Träumen Das Menscheitsglück in ferner Zukunft getauscht gegen Nation und Orthodoxie Stalinismus ohne Kommune zitternd vor der Verschwulung zum Z salutierend! ES GIBT KEINE GUTEN! Nicht den goldenen Westen auf den Gebeinen der Kolonisierten gedieh der Wohlstand ganz prächtig sie sagen Demokratie und meinen Wirtschaft im Zentrum sieht's noch ganz hübsch aus doch nach wenigen Metern lässt sich das Elend nicht verbergen ES GIBT KEINE GUTEN! Nicht der neue Gigant im fernen Osten zwischen den Resten sozialistischer Phrasen gedeiht der Kapitalismus von morgen technokratisch und totalitär ES GIBT KEINE GUTEN! es gibt nur: Die Zerstörung des Menschen und es gibt: Menschen! solange es Menschen gibt bleibt etwas Hoffnung Trotz Alledem! Trotz Alledem!
12.
Revolutionäres Stoßgebet Die Linken tun sich soviel bewegen meist jedoch um sich selbst zu zerlegen schließlich taumeln die Teile benommen und schreien, sie könnten nicht genug bekommen zerhacken sich voller Wut und sehr bitter in immer kleinere und schließlich winzige Splitter Blut spritzt herum und es krachen die Knochen am Ende fängt die Suppe vor Hass an zu Kochen es blubbert so schön und es kommt auch was raus es sieht ein wenig nach Soljanka aus doch die kann niemand essen, die toxische Brühe selbst die Entsorgung macht entsetzliche Mühe man kann das nicht kippen wohin man will und steht betroffen vor dem Sondermüll in zugiger Landschaft von der Geschichte verweht man will irgendwas kitten, doch es ist zu spät dabei könnte ne Linke in diesen zugigen Zeiten so viel Glück, Freude und Hoffnung verbreiten ich würds mir ja wünschen, doch das steht in den Sternen könnte die Linke nicht einfach mal lernen sich einmal und endlich wieder bewegen ohne sich gleich selbst zu zerlegen? Amen
13.
Warten auf was? Warten worauf warten auf was warten auf die Hoffnung oder hoffen das sich das Warten lohnt am Ende also noch mehr warten auf eine Wende eine Wende wohin eine Wende mit was oder am Ende einfach dass das Gewarte aufhöre oder wenigstens nichts mehr beim Warten störe da ist doch Hoffnung da ist doch ein Ziel da kann niemand sagen ich verlange zuviel
14.
Wirklichkeit? Die Blätter im Herbstwind wirken nicht wirklich unwirklich die Spaziergänger wie aus einer anderen Zeit in der Kneipe schenken sie Bier aus wie immer schüttelt der Barkeeper die Flasche wenn er ein Hefe einschenkt wie früher im Kino läuft die Rolle… Wirklichkeit Wirklich sind die zerbombten Dörfer die Erschossenen am Straßenrand 18jährige Jungs verkohlt in Panzern die Vergewaltigten und Gefolterten die Züge mit immer neuen Waffen die Drohung endgültiger Zerstörung sorgsam gestreut, voll Viralität bin ich im falschen Film oder was? Wirklichkeit In der Kneipe die nächste Runde es wird Trinkgeld gezahlt eine Flasche geschüttelt Gespräche über Fußball Rauch steigt auf (wir sind in Berlin – ein Glück) durch den Nebel schau ich zum Fenster draußen ist es dunkel geworden fallen die Blätter noch? Wirklichkeit Wirklich sind auch die Schlangen an den Grenzen jedes Auto ein Stückchen Hoffnung Wirklich! Die angezündeten Wehrkreisbüros Leuchttürme strahlend und hell! vielleicht ist Panik auch keine Lösung vielleicht bleibt etwas Hoffnung daß die Mörder ersticken an ihren eigenen Taten? Wirklichkeit?
15.
Wendepunkt NULL (Mut zur Wahrheit!) Höcke ist ein Wessi Gauland ist ein Wessi Storch ist ein Wessi Meier ist ein Wessi und die Weidel wohnt in der Schweiz das macht ja nüscht, was soll der Geiz Wessiswessiswessis labern mich voll mit vollendediewende und ich denke na toll! Wessiswessiswessis laberbern mich voll, labern mich voll labern mich voll, labern mich voll! Na gut, der Chrupalla ist aus der DDR das hilft am Ende auch nicht mehr erzählt mir nüscht von irgendwas mit vollende komplettem Nonsense zu irgendeiner Wende im Nebelmix mit Größenwahn mit 200 Sachen auf des Führers Autobahn mit 200 Sachen hinein ins Verderben (jedenfalls für alle, die nüscht erben) aber in der Hoffnung euch ein bisschen zu quälen werd ich euch jetzt mal was schönes erzählen: Es ist immer schön die Dokumente der DDR-Opposition im Original zu lesen. Und extra für Sie, liebe Arschlöcher für Deutschland habe ich ein besonders schönes Exemplar herausgesucht.Keine Angst, nicht von der Vereinigten Linken. Da wär es ja klar, worauf es hinausläuft und es wäre auch zu einfach. Auch nicht vom neuen Forum, der Initiative für Frieden und Menschenrechte, dem UFV oder so. Schon gar nicht von der Umweltbibliothek oder aus der KvU. Nein, nein. Stattdessen ein Manifest des "Demokratischen Aufbruchs" vom 1. Oktober 1989. Der DA sollte ja dann so etwas wie der rechte Flügel der DDR - Opposition werden und in der ekelhaften CDU der frühen 90er Jahre aufgehen. Aber grade das... macht die zeitlose Schönheit dieses Dokuments aus! Here we go! "Wir brechen auf zu einer neuen Solidarität in der Gesellschaft! Zu einer ehrlichen, sozialen Politik, die die erklärten Prinzipien unserer Gesellschaft bejaht, aber gerade deshalb die entstandenen Ungleichheiten, Privilegien, Sozialkonflikte und Härten mit aller Deutlichkeit bewusst macht, um gerechtere Zustände herbeizuführen. Wir nennen die Benachteiligung der Menschen in den Sozialberufen, die zynische Behandlung der Rentner und alten Menschen, die Verdrängung von Randgruppen aus der Gesellschaft und vielfältige Formen von Benachteiligung. Wir brechen als mündige Menschen auf zur Umgestaltung dieser Gesellschaft. Das, was bis jetzt praktiziert wurde, recht nicht mehr aus! Das bisherige Konzept wird den Problemen und den Menschen nicht mehr gerecht, so dass sich gerade junge Menschen enttäuscht und verbittert von diesem Land abwenden und es verlassen. Die bisherigen Worte, Programme und Phrasen sind ausgehöhlt und verbraucht! Wir fordern Euch auf: Lasst uns gemeinsame Schritte zu einer menschenwürdigen, bejahenswürdigen, Umgestaltung der Gesellschaft zu gehen: demokratisch, ökologisch, sozial, antifaschistisch, gewaltlos. " Höcke bleibt ein Wessi Gauland bleibt ein Wessi Storch bleibt ein Wessi Meier bleibt ein Wessi und die Weidel wohnt in der Schweiz das macht ja nüscht, was soll der Geiz Wessiswessiswessis labern mich voll mit vollendediewende und ich denke na toll! Vollende die Wende? Meinetwegen. da muss ich gar nicht lang überlegen! und rufe freudig, warum nicht? ein Sozialismus mit ökologischem Gesicht! mit wichtigen Besonderheiten wie der Beachtung der Rechte von Minderheiten basisdemokratisch wie vorher nie also praktisch schon fast die Anarchie! voll Glück und Stolz rufe ich frank und frei: WENDE zweinull - ICH BIN DABEI! Nachtrag: Es gibt so viele Meiers, Meyers, Maiers. Gemeint ist hier natürlich Jens Maier: https://de.wikipedia.org/wiki/Jens_Maier Der zitierte Text ist hier zu finden: https://www.ddr-im-blick.de/jahrgaenge/jahrgang-1989/report/verhinderung-der-gruendung-des-demokratischen-aufbruchs-1/ Es gibt viele gute Gründe, die AfD zu hassen. Ich teile sie alle! Aber das ist mein privater Grund! Und ich wünsche mir, ihn mit möglicht vielen mit-Ossis zu teilen. Zwei Texte, die damit zu tun haben: geigerzaehler.info/2021/12/14/zuruck-nach-utopia/ geigerzaehler.info/2023/10/06/hollengeschichten/
16.
17.

about

Gebrauchsanweisung

TTUPAK! Auf dem Zeitstrahl zurück in die 90er. Da gab es noch lupenreine Demokraten aber sonst war auch nicht alles besser. Eher KAPUTT! Aber ich bin gar nicht dort. Ich schaue nur zurück auf diesen verletzten Jungen, verwirrt und auf der Suche nach Halt. Und doch voll Hoffnung. Komisch. Unglaubwürdig fast. Ich öffne die Augen. Verdammt, das Heute! Es ist ein wenig wie in diesen Träumen damals. Ich falle von einem Hochhaus in Hohenschönhausen, Lichtenhagen oder Gesundbrunnen - jenem in Budyšin (vorbei an den Geranien von Wowka und Dźěd). Bis hierhin ging es noch gut, werden sie später in diesem französischen Film sagen. An mir vorbei ziehen Fenster. Manchmal schaffe ich es fast mich festzuhalten. Meine Hände krallen, schmerzen. In diesen Momenten erhasche ich Blicke auf die Gegenwart. Ich sehe DER GESELLSCHAFT FÜR DEUTSCHE SPRACHE ins Fenster, Spucke vor Ärger ein paar Sternchen an die Scheibe und rufe ungehobelte Schimpfworte in die Nachbarschaft. Niemand hört mich. Wie auch. Alles versinkt im postmodernen Allerlei. Ich mitten drin. Fallen. Fenster. Kerzenlicht. Rotwein. Ein bärtiger 45jähriger mit Rollkragenpullover deklamiert ein NONSENSEGEDICHT. Das hält mich nicht auf. Ein Stockwerk darunter erneut etwas Hoffnung auf Halt und FREIHEIT, GLEICHHEIT, GESCHWISTERLICHKEIT! Anachronistische Gedanken aus einer anderen Zeit? DIE LASTER VON DB SCHENKER fahren jedenfalls in eine andere Richtung. Wer im Weg sitzt ist selber schuld. Anderswo wird gestorben - zügig und professionell. Ein paar 100000 TOTE SPÄTER dreht die Welt blutig ihre Runden. Das Ende der Geschichte ist längst vorbei. Trotzdem sind alle auf dem gleichen KARUSSELL gefangen. Die einen festgeschnallt auf den Sitzen, andere an den Ketten. Und wer sich nicht halten kann? Fällt aus dem Kreis, von dessen Ende niemand mehr eine Vorstellung hat. Fällt ins Nichts und wird mit Glück ein MELANCHOLISCHER EINRICHTUNGSGEGENSTAND. Da kann Gundi auch nichts machen. Ist längst im Restloch versunken. Weiter geht es, tiefer. Bis hierher ging es noch gut! Abgründe, der Hoffnung entsprungen, jede Hoffnung verschlingend. Im Keller der Lubjanka, die Hoffenden den Kopf voll Blei! BLOCHIN! Friedhofsruhe im Schatten der Mauer. Dunkelheit. Nichts!

ES GIBT KEINE GUTEN! Aber so lange es Menschen gibt, bleibt etwas Hoffnung! Ein REVOLUTIONÄRES STOSSGEBET! Suchend schaue ich mich um: WARTEN AUF WAS? Da holt die Wirklichkeit mich ein. Sie ist blutbefleckt und so kaputt, wie ich es damals nicht zu träumen gewagt hätte. Jedoch: Wirklich sind auch die Schlangen an den Grenzen. Jedes Auto ein Stück Hoffnung. Wirklich auch die abgebrannten Wehrkreisbüros. Was, wenn die Verweigerung Gestalt annimmt?

WIRKLICHKEIT?

Als ob nicht alles beschissen genug ist, will mir derweil der widerlichste Teil der westdeutschen Oberschicht die Vergangenheit erklären. Am WENDEPUNKT NULL verkaufen sie verdrehte Phrasen als heißen Scheiß und Modell für die Zukunft. Sie wissen nichts von den Träumen, nichts von Freiheit, Befreiung. Ein Sozialismus der des Namens wert ist geht über ihre Vorstellungskraft. Sie kennen nur Kapital und Nationalismus, Selbstüberhöhung und die Erniedrigung anderer. Ihre ganze Hoffnung - eine Dystopie!

Ich stehe auf. Versuche Alpträume und Träume, Utopien und Wirklichkeiten zu ordnen. Eine Zukunft ist ohne Reflektion des Scheiterns nicht zu haben. Dieses Album ist jedoch nicht zum Liegenbleiben gedacht. Vielleicht könnte es ein Soundtrack der gemeinsamen Suche sein. Der Suche nach Hoffnung, der Suche nach Wegen. Das wäre viel!

Die Begleitmusik zum gemeinsamen Laufen würde ich dann im nächsten Album schreiben. Versprochen!

Sachsen, 16. 01. 2024

credits

released February 23, 2024

Beiteiligte:

Aufnahmen, Mischung, Mastering: Smail Shock
Kontrabass, Klavier: Hans (Popstar aus 14806 “Bad” Belzig)
Waschbrett, Trommeln, & Backing Vocals: Sahara B
Klavier: Penny Crémant aka Kiki
Digitale Einbindung des analogen Layouts: Stefan Hanuš
Korrektur: Nina Schelling
Label: Heiko Werning
Rest: (Quinton, Oktavgeige, Texte, Gesang & Layout): Paul Geigerzähler

Danksagung:

Wo anfangen? Im Allgemeinen oder im Speziellen? Von klein nach groß oder vom Vogel zum Frosch? Dazwischen? Es gibt viele gute Gründe, Menschen dankbar zu sein. Im Bezug auf das Album danke ich Smail für die Geduld, sein gutes Gefühl für den richtigen Take und vor allem für den wundervollen analogen Mix. Sahara und Hanz danke ich für die Bereitschaft zu Proben und einen ganzen Tag mit mir im Studio zu verbringen. Kiki für das Klavier im düstersten Song des Albums. Gemeinsam mit Marius und Robert danke ich ihr auch für den kraftvollen Backgroundgesang bei Wendepunkt Null (zusammen sind sie die AttitüdenPlattitüden - Band und machen überhaupt ganz viele tolle Sachen!). Ich danke Maja für die Möglichkeit im hintersten Mittelsachsen in Ruhe üben und am Cover basteln zu können und Nina, die noch mal draufschaut, damit ihr nicht ständig an falscher Grammatik und Tippfehlern hängenbleibt. Ich freue mich sehr, dass Heiko Werning, die CD kurzfristig und unbürokratisch mit seinem Label Reptiphon (es ist schon ein erhebendes Gefühl mit Barbara Thalheim und Andre Herzberg den Tonkonzern zu teilen :-) herausbringt. Dźakuju so! Darüber hinaus möchte ich alle herzlich umarmen, die in den letzten Jahren Leben und Musik mit mir geteilt haben. Dank Euch ist es im Alltag nicht so düster wie in manchen meiner Lieder!

Sachsen, 16. 01. 2024

license

tags

about

Geigerzaehler Berlin, Germany

Ganz früher, als in Berlin noch diese seltsame Betonwand herumstand, wurde in Budyšin ein Kind geboren, das früh die musikpädagogischen Errungenschaften der Deutschen Demokratischen Republik geniessen und Geige spielen wollte, durfte, sollte, musste.

Die Betonwand fiel um. Ich schnitt mir einen Iro...

geigerzaehler.info/uber-mich/
... more

contact / help

Contact Geigerzaehler

Streaming and
Download help

Report this album or account

If you like Geigerzaehler, you may also like: